Die heart of gold (benannt nach der exzentrischen Romanfigur/Spaceship aus Hitchhikers Guide To The Galaxy) ist – obwohl auf dem vertrauten Skilift-Modul basierend – ein Fremdkörper im urbanen Raum. Die ursprüngliche Skilift-Sesselbank war jahrelang im Skigebiet Saalfelden im Einsatz, ehe sie 2011 von Betty Wimmer erworben und verfremdet wurde. Sie verfügt nunmehr über massive, metallene Standbeine, ist mit zarter Goldfolie umsponnen und partiell foliiert.
Die zarte, aber unübersehbare Verfremdung des Objekts rührte nicht am visuellen Archetyp des ursprünglichen Gegenstands. Die rural-touristische Sesselbank bleibt erhalten, die Wandlung zum Kunstobjekt geschieht durch die entfremdete Kontextualisierung und Lokalisierung sowie die formalen Eingriffe der Künstlerin. Kontextuelle und ästhetische Verfremdung ergeben ein ready made artpiece.
Im Dezember 2011 landete die heart of gold erstmals unangekündigt am Linzer Pfarrplatz. Rechtzeitig zum zeitgleich stattfindenden Diskurs um Sicherheit, Stadtwache, Videoüberwachung und den weihnachtlichen Glühwein-Exzessen bot das Objekt tatsächlich Schutz – vor der Kälte, der Nässe, den Christkindlmarkt-Events und natürlich vor dem allgegenwärtigen Sicherheitswahn. Die heart of gold offerierte temporäre und örtlich streng begrenze Privatsphäre und vermittelte den UserInnen subjektive Ruhe im Chaos: die Möglichkeit, inne zu halten.
In weiterer Folge diente das Objekt am Linzer Schlossberg, hoch über den grau-braunen Fluten der Donau, als halbprivater Rückzugsort für Verliebte sowie als Aussichtspunkt über Linz. Später landete die heart of gold an der Linzer Donaulände im Hinterhof des Kunstlabors quitch, wo sie als Party-Tool und für einen Sommer sogar als Wohnung eines jungen Junkies firmierte. Seit Sommer 2014 ist sie in die urban farm in Leonding verortet.